Am 26. Mai 2019 wird in Dresden nicht nur die Europawahl durchgeführt, sondern auch der Stadtrat neu gewählt. In Vorbereitung darauf hat WIR GESTALTEN DRESDEN, der Branchenverband der Dresdner Kultur- und Kreativwirtschaft, Vertretern aller Stadtratsfraktionen ein Forum gegeben, ihre Pläne bezüglich dieser Branche darlegen zu können. Die vorbereiteten Fragen beantworteten (in Foto v.l.): Thilo Kießling (DIE LINKE), Kristin Sturm (SPD), Torsten Schulze (Bündnis 90/ Die Grünen), Robert Malorny (FDP), Steffen Kaden (CDU) und Dr. Reinhard Günzel (AfD).
Für Torsten Schulze (Bündnis 90/ Die Grünen) war es ein „Heimspiel“. Schließlich ist er in der Kultur- und Kreativwirtschaft derart gut vernetzt, dass man diese Branche durchaus als sein „zweites Wohnzimmer“ bezeichnen könnte. Überzeugen konnte auch Steffen Kaden (CDU), der bestens vorbereitet die Ideen seiner Partei klar formulieren und mit konkreten Zahlen belegen konnte. Robert Malorny (FDP) schien mir sehr engagiert und konnte die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einschätzen, auch wenn das Hauptthema des Dresdner Ablegers seiner Partei vorwiegend gut ausgebaute Straßen sind. Kristin Sturm (SPD) und Thilo Kießling (DIE LINKE) kamen oft über Plattitüden nicht hinaus, sind der Branche erfahrungsgemäß aber gewogen. Bei lokalen Themen wie Sperrstunde oder Future Lab gab es aber klare Aussagen über die Programme ihrer Parteien.
Dr. Reinhard Günzel (AfD) war leider auch keine Überraschung. Beim Thema der wirtschaftlichen Grundlagen der Kultur- und Kreativbranche sprach er Steuererleichterungen für Vermögende bei Geldanlagen an. Thema verfehlt. Beim Thema der Standortattraktivität durch Subkultur kam er vor allem auf seinen Chor zu sprechen. Leider hat er den Unterschied zwischen wirtschaftlichen Unternehmen und privatem Hobby nicht erkannt. Also auch hier: Unverständnis.
Alles in allem empfand ich es als eine gelungene Veranstaltung, zu der auch die beiden WGD-Aufsichträte Jan Frintert (Presse) und Johannes Gerstengarbe (Musik) mit ihrer souveränen Gesprächsführung erheblich beitrugen. Auch ich durfte mich in der Vorbereitung des Fragenkatalogs ein wenig einbringen. Es hat Spaß gemacht. So konnten sich alle Beteiligten ein Bild machen und am 26. Mai ihre Wahl treffen.