Marketing-Fachbeitrag für hogaQ und den „Hotelfachmann“: Der Depp in der Speisekarte
Zuerst fällt das angenehme Ambiente des Restaurants auf. Und die Leistungen der Küche bestätigen diesen guten Eindruck auch – doch das erfährt der Gast erst später.
Zuerst wirft er einen Blick in die Speisekarte – und ist ernüchtert. Der Umschlag ist zwar geschmackvoll gestaltet, doch der Innenteil: lieblos und voller Schreibfehler. Hier soll gute Qualität geboten werden?, fragt sich der Gast. Sein Preisempfinden ruft erhebliche Zweifel hervor.
Oftmals wird der Innenteil der Speisekarte hausintern vom Restaurant erstellt. Und sicherlich kann es dafür manchmal nachvollziehbare Gründe geben. Trotzdem sollte – zumindest im Vorfeld – der Grafiker unterstützen und vor der Veröffentlichung das Korrekturlesen nicht vernachlässigt werden. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Das Licht im Restaurant ist oft angenehm, aber eben nicht optimal zum Lesen. Und auch die Lesebrille behält mancher Gast lieber in der Tasche. Eine gute Typografie ist hier unabdingbar.
Die Wahl der Schrift spielt auch eine wichtige Rolle bei der Wirkung (ebenso wie Farben und Haptik). Die Arial hat nun mal den Charme einer Steuererklärung – fernab jeglichen Wohlfühlfaktors.
Ein weiterer Aspekt: Strotzt die Speisekarte vor Schreibfehlern, macht das auf den Gast einen sehr minderwertigen Eindruck. Das berühmte „Deppen-Apostroph“ sieht man immer wieder. Ein Wirt muss kein Spezialist für Rechtschreibung und Grammatik sein, doch dafür kann man sich Hilfe holen. Das kann ein guter Gast sein oder natürlich auch ein Dienstleister. Außer: Man betreibt „Micha’s Bierstüb’chen“, dann ist es fast egal.
Und nicht zuletzt: Der junge Erfolgreiche, der seine Neueroberung ganz groß zum Essen ausführen will, wird den Kellner sicherlich nicht fragen, was ein „Coq au vin rouge ou blanc“ oder ein „Filetto di Agnello ai Porcini“ ist. Da kann die Speisekarte unterstützen: mit Beschreibungen, aber auch mit Abbildungen. Man kann diese integrieren, ohne die hochwertige Wirkung der Speisekarte zu verlieren.
Nutzen Sie die Möglichkeiten, die Ihre Dienstleister Ihnen bieten. Mit Kompetenz, Erfahrung und den aktuellen Technologien kann man viel erreichen. Denn die Speisekarte spielt eine wichtige Rolle, welchen Eindruck Ihr Restaurant beim Gast hinterlässt.
Viel Erfolg und auch viel Stolz auf Ihre Speisekarte wünscht Ihnen
Klaus Heidemann, griot communications
Dieser Artikel wurde im Newsletter des Fachberaternetzwerks hogaQ sowie – in gekürzter Form – im „Hotelfachmann“, der Zeitschrift der Vereinigung der Hotelfachschüler zu Heidelberg, veröffentlicht.